Bodennistende Wildbienenarten auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung
In Deutschland leben mehr als 500 verschiedene Wildbienenarten. Sie haben eine enorme Bedeutung für die Bestäubung der Wildpflanzen aber auch besonders unserer Kulturpflanzen. Im Frühjahr und Sommer sind viele Wildbienen auf der Suche nach geeigneten Möglichkeiten zur Eiablage, was in der auf- und ausgeräumten Landschaft immer schwerer wird. Für einige Arten wird ein wenig Abhilfe geschaffen durch das Angebot an Insektenhotels. Der überwiegende Teil der Wildbienen aber nistet im Boden und ist auf offene Bodenstellen angewiesen. Die gab es früher vermehrt an und auf den Sandwegen und auf Brachen.
Die Anlage eines Sandariums, und sei es noch so klein, kann die Not lindern. Dazu bedarf es einer möglichst sonnigen Stelle im Garten von z.B. 50 x 50 cm, die etwa 50 cm tief ausgehoben wird, und der Aushub hügelig gelagert wird. Aufgefüllt wird die Fläche mit
lehmhaltigem, ungewaschenem Sand, der sich in der Hand verdichten lässt ohne wieder auseinander zu fallen. Reiner Spielsand ist dafür ungeeignet. Zum Schluss ein paar Steine und Totholz und einzelne bienenfreundliche Stauden bereichern das Ensemble auch optisch.
Wer keinen Garten hat, für den bietet sich der Bau eines Miniatur-Sandbeets in einem Pflanzgefäß an einem gut besonnten Standort auf der Terrasse oder dem Balkon an. Auch diese kleinen Lösungen erfüllen ihren Zweck. Und keine Angst vor Wildbienen, sie sind friedlich und stechen nicht.
- Die ANTL will gemeinsam mit der Ig Teuto und Dyckerhoff den Bau von Sandarien unterstützen. Hierfür wird am Donnerstag, 11. April 2024 von 16.00 bis 19.00 Uhr an zwei Stellen kostenlos Sand zum Abholen bereitgestellt. Zum einen am Naturschutzzentrum Sägemühle, Bahnhofstraße 73 in Tecklenburg und zum anderen am Wanderparkplatz Lienener Straße neben dem Zementwerk Dyckerhoff in Lengerich-Hohne. Der Sand kommt extra ungewaschen aus der Hohner Sandabbaustätte von Dyckerhoff. Ein Flyer (hier anklicken: wie-baut-man-eine-wildbieneninsel) mit Bauanleitung und wichtigen Hinweisen wird bei der Aktion ausgehändigt, befindet sich aber auch auf den Homepages von ANTL, Ig Teuto und Dyckerhoff. Wer möchte, erhält eine persönliche Beratung. Am Wanderparkplatz Lienener Straße besteht zusätzlich die Möglichkeit sich das fertige Sandarium von Dyckerhoff anzuschauen.
Eine Anmeldung per E-Mail an naturschutzzentrum@antl-ev.de (für Sägemühle) und markus.hehmann@dyckerhoff.com (für Wanderparkplatz Lienener Straße) und die Nennung des ungefähren Bedarfes an Sand ist erforderlich.
In einem Jahr sollen die Sandarien-Erbauer per E-Mail vom Erfolg ihres Sandbeetes im eigenen Garten anhand von Fotos berichten.
Die beteiligten Vereine und Dyckerhoff hoffen, dass dieses Angebot angenommen wird und damit vielen Wildbienen geholfen werden kann.