Niederwald
Traditionell und selten.

Niederwald

Eines unserer Projekte hat zum Ziel, die historische Waldnutzung wiederzubeleben, so wie sie in den letzten Jahrhunderten den Südhang des Teutoburger Waldes das Landschaftsbild geprägt hat.

Früher wurden hier am Teutoburger Wald die Buchen in einem Rhythmus von 15 bis 20 Jahren auf den Stock gesetzt und das geerntete Holz als Brennholz verwendet. Mit den modernen Brennstoffen Öl, Gas und Kohle kam die Niederwaldwirtschaft am Teutoburger Wald vor rund 60 Jahren zum Erliegen. Heute findet der Wanderer in den Wäldern am Südhang des Teutoburger Wald nur noch die knorrigen, mehrstämmigen Buchen; Zeugen einer fast untergegangenen Wirtschaftsform.

Zum Niederwald gehört natürlich auch das Arteninventar an Kräutern und Sträuchern, das sich mit der Niederwaldwirtschaft dort über die Jahrhunderte eingestellt hat.

Wir haben im Jahr 2000 mit der Einrichtung mehrerer Niederwaldparzellen begonnen und die Buchen wieder auf den Stock gesetzt. Unsere Versuche sollen auch klären, wie sich der Einfluss von Damwild bemerkbar macht und was passiert, wenn man -wie früher- die obersten Bodenschichten „miterntet“. Unsere Versuche wurden bisher von der Hochschule Osnabrück begleitet und dokumentiert.

Bisheriger Stand der Erkenntnisse: Der Niederwald mit seinem Artenreichtum kommt wieder. Mit 270 hier festgestellten Pflanzenarten ein nicht unerheblicher Beitrag zur Biodiversität des Raumes.

Das Bild aus dem Jahr 1895 zeigt einen typischen Buchen-Niederwald am Rande eines Lengericher Steinbruchs. Der Wald wirkt aufgelichtet, die einzelnen Bäume sind recht klein, eher strauchartig.
Eine nicht mehr genutzte, durchgewachsene Niederwald-Buche heute: Der knorpelige Stamm, aus dem mehrere Triebe emporwachsen, verrät die frühere Nutzungsform.